Dienstag, 24. Juni 2014

Amerikanischer Deserteur beantragt Asyl in Deutschland

Die Zeit berichtet heute über den Fall eines amerikanischen Soldaten, der sich geweigert hat zum zweiten Mal in den Krieg im Irak zu ziehen. Das Thema der Desertation ist immer auch Thema von BASTA gewesen, weil es unmittelbar mit der Frage des Zwanges im Zusammenhang steht. Insofern ist der Artikel in der Zeit eine ausdrückliche Empfehlung:


André Lawrence Shepherd wollte nicht ein zweites Mal in den Irak-Krieg ziehen. Im Frühjahr 2007 verließ der US-Soldat daher unerlaubt seine in der fränkischen Katterbach-Kaserne stationierte Einheit und beantragte als erster Deserteur der US-Armee in Deutschland politisches Asyl.
Der Wartungstechniker für Kampfhubschrauber war zwischen September 2004 und Februar 2005 bereits als regulärer Soldat ein erstes Mal im Irak im Einsatz. Zurück in Deutschland verlängerte der heute 37-Jährige seinen Vertrag mit den US-Streitkräften um weitere acht Jahre – nach eigenen Angaben, um so eine sonst mögliche Einberufung als Reservist in den Irak zu verhindern.

Freitag, 20. Juni 2014

Österreich: Vorarlberg gestrig wie eh und je

Vorarlberg ist die Region in Österreich in der das Bundesheer und die Wehrpflicht die größte Unterstützung genießen. Dementsprechend liest sich auch die Propaganda bei Vorarlberg Online:

Es sei nicht selbstverständlich, dass junge Menschen bereit sind, sich für den Schutz der Bevölkerung und die Hilfeleistung in Katastrophenfällen zur Verfügung zu stellen, und daher umso wichtiger, dass sie entsprechend ihren Fähigkeiten gut ausgebildet und hoch motiviert innerhalb weniger Stunden in den betroffenen Gebieten im Land zum Einsatz kommen können, betonte Landesrat Schwärzler. Das eindrucksvolle Ergebnis der Wehrpflicht-Volksbefragung gebe den klaren Auftrag, den Wehrdienst angemessen zu reformieren und zu verbessern.

Egal scheint es dabei zu sein, ob die jungen Menschen (gemeint sind wohl Männer) das wollen oder nicht. Man beschränkt sich darauf zu sagen sie seien bereit. Was ist denn die Alternative zum bereit sein für den Zwangsdienst? Gefängnis? Herzlichen Glückwunsch! Liebe Vorarlberger, was würdet ihr dem jungen Mann empfehlen, der im vorhergehenden Blogbeitrag zitiert wurde und offensichtlich nicht bereit ist sich zwangsweise intim untersuchen zu lassen? Selbst in Vorarlberg sind nicht alle motiviert sich erniedrigen zu lassen und für diejenigen die müssen und nicht wollen ist es eine unverantwortbare Zumutung. Wacht aus eurem konservativen Schlummer auf und stellt euch der Realität!

Mittwoch, 18. Juni 2014

Österreich: "Darf ich mich verweigern, bei der Musterung mich vor dem Arzt auszuziehen?"

Als die Wehrpflicht in Deutschland noch nicht ausgesetzt war, waren solche verzweifelten Einträge in Foren alltäglich. Heute findet man ähnlich verzweifelte Fragesteller vor allem in Österreich und der Schweiz. Als eines von vielen Beispielen sei der folgende Eintrag zitiert:

Hallo!

Ich bin es noch mal und brauche eure Hilfe wegen der Musterung.
Hallo liebe Leute!
Also das Problem lässt mir keine Ruhe. Ich bin männlich und wohnhaft in Österreich und muss kommende Woche zur verpflichtenden Musterung.
Ich habe gehört, dass man sich dort völlig nackt vor dem Arzt präsentieren muss. Ist man da mit dem Arzt alleine im Raum oder stehen da noch andere Stellungspflichtige daneben?
Ihr müsst wissen: Ich bin schw.l und habe einen sehr kleinen P.nis.
Also habe ich Angst, das mich der Arzt oder die anderen Leute im Raum auslacht und da ich ja auf Jungs stehe, wenn da noch andere im Raum sind, das ich einen steifen P.nis bekomme.
Bitte helft mir!

Für Betroffene wie diesen muss weiterhin gekämpft werden!

Türkei: 353 Wehrpflichtige misshandelt und 36 ungeklärte Todesfälle

More than 650 soldiers were subjected to ill treatment such as verbal insult, beating, excessive physical activity or disproportionate punishment during their compulsory military service last year in Turkey, according to a report from a civil society organization that tracks ill treatment of conscripts.

The Soldiers' Rights Platform, which was set up by victims of human rights violations during military service and their families, announced its 2014 report on Monday. The report included 653 complaints of abuse in the military over the past year; there were 432 complaints a year ago. The number of complaints submitted to the platform increased by 51 percent compared to 2012, the report said.

The Soldiers' Rights Platform has an online form on its website, askerhaklari.com, which can be filled in by victims of abuse in the military.

Families of 36 conscripts who died during their military service submitted complaints that the deaths of their relatives were suspicious. Thirty-two of the victims committed suicide, three of them died during training and one died as a result of being beaten.

The majority of the complaints submitted to the platform were concerned verbal insults by a superior. A total of 274 conscripts, 42 percent of the total complaints, stated that they were insulted by their superior during their service. One hundred ninety-three conscripts, or 30 percent, complained that they were subjected to physical violence. One hundred eighty-three soldiers stated that they received disproportionate punishment during their time of conscription, while 158 soldiers complained that they were barred from receiving health care. Ninety-two soldiers said they were forced to perform extremely difficult physical activities, while 94 conscripts complained that they were threatened. Superior officers using soldiers to run errands and sleep deprivation were also among the complaints.

Hier geht es weiter.

Arabische Emirate führen Zwangsdienst ein

In den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen Männer künftig mindestens neun Monate Wehrdienst leisten. 

Berichtet die Zeit.
Ein sexistische Nachsatz darf natürlich nicht fehlen: Frauen können sich verpflichten müssen jedoch nicht.