Donnerstag, 30. Oktober 2014

Jochen Bittner über alte und neue Zwänge für Männer

In seiner Kolumne für die Zeit fordert Jochen Bittner eine Zwangspause für Männer in der Zeit des gemeinsamen Kinderkriegens. Dabei diskutiert er folgenden Einwand:

Eine Zwangspause für Männer, stimmt schon, griffe tief in die Berufsfreiheit ein. Aber das tat die Wehrpflicht noch viel massiver, und die Tatsache, dass sie nur für Männer galt, wurde unter anderem mit dem Argument gerechtfertigt, dass Frauen der Gesellschaft schließlich auch ein Zeitopfer brächten – eben wenn sie Mütter werden. Die Wehrpflicht ist abgeschafft. Was bleibt, ist die einseitige Laufbahnbenachteiligung von Frauen.

Lieber Herr Bittner, die Wehrpflicht wurde nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt. Und eine Schwangerschaft ist (zumindest sollte sie das sein) freiwillig und selbstbestimmt. Das war die Wehrpflicht zu keinem Zeitpunkt. Das kann und sollte man kritisieren. Ein Argument für neue Zwänge lässt sich daraus jedenfalls nicht ableiten. 

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