Freitag, 6. September 2013

Grüne Solothurn: «Es ist eine Farce, die Wehrpflicht aufrechtzuerhalten»

Über die Einstellung der Grünen zum Thema Zwangsdienst berichtet die Solothurner Zeitung:

Die Resultate waren dann aber recht klar: Die Grünen Kanton Solothurn sagten mit 12:3 Stimmen (bei 2 Enthaltungen) Ja zur Initiative zur Abschaffung der Wehrpflicht

Na sowas? Drei Grüne für die Wehrpflicht? Was ist denn da los? Die Zeitung aus der Nord-West Schweiz klärt auf:

Zwei Frauen für die Wehrpflicht
Besonders umstritten war die Parolenfassung zur Abschaffung der Wehrpflicht. «Es ist höchste Zeit, dass die unglaublich grosse und teure Armee abgeschafft wird», sagte Irène Kälin, Vizepräsidentin Grüne Schweiz aus Lenzburg, welche die Pro-Argumente vertrat. «Die Wehrpflicht zementiert das überholte Rollenverständnis des wehrhaften Mannes und der schutzbedürftigen Frau.»
«Ich würde auch vieles in der Schweizer Armee abschaffen, aber die Dienstpflicht zuletzt», konterte Alec von Graffenried, Berner Nationalrat der Grünen. «Ich würde sie sogar ausweiten im Sinne einer allgemeinen Dienstpflicht für Männer und Frauen.»
«Sie sind also für die Armee?», fragte Eric Send, der als Kommunikationsfachmann die Diskussion moderierte. «Ja, aber im Sinne einer reformierten Armee, die für humanitäre Einsätze genutzt wird.» Er fürchte, dass nach einer Abschaffung der Wehrpflicht eine Berufsarmee entsteht. «Ich will keine Rambo-Truppe.» Auch würde der Zivildienst wegfallen.
Irène Kälin entgegnete: «Ich verstehe die Angst vor einer Berufsarmee.» Es werde aber nur der Zwang, Dienst zu leisten, abgeschafft. «Das Milizprinzip bleibt.»
In der anschliessenden Diskussion meldeten sich praktisch alle Mitglieder zu Wort (von den 14 anwesenden Männern haben 7 Militär- und 3 Zivildienst geleistet). «Nur noch eine Minderheit macht heute trotz der Wehrpflicht in der Armee mit. Es ist deshalb eine Farce, eine solche Pflicht aufrechtzuerhalten», erklärte Kantonsrat Felix Wettstein.
Anders sah dies Brigit Wyss, ebenfalls Kantonsparlamentarierin: «Ich will nicht, dass eine Berufsarmee entsteht, die nicht mehr demokratisch kontrolliert wird.» Kantonsrätin Doris Häfliger, die selber in einem Sanitätstrupp gedient hat, bestätigte: «Es braucht Leute in der Armee, die auch kritisch hinterfragen.» Ihre Haltung blieb dann aber bei der Parolenfassung deutlich in der Minderheit.


Zwei von drei Zwangsdienstbeführwortern bei den Grünen sind also Frauen. Das bleibt hier mal ohne Kommentar.

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